Schauplätze auf Lanzarote und hierzu passende Zitate aus dem Roman

Sterne über Feuerbergen

 

»Der Sonnenuntergang ist auf dieser Seite der Insel jeden Tag aufs Neue ein Schauspiel«, sagte Konstantin. »Ich habe zuhause extra eine Terrasse in Richtung Westen anlegen lassen, um abends diesen Anblick bestaunen zu können.«

Seine Stimme klang beinahe ehrfurchtsvoll.

Inzwischen war die Sonne hinter den Vulkanen im Westen versunken, hatte das Lavameer vor ihnen erst orangerot aufglühen lassen, als sei das Gestein um sie herum noch immer ein feuriger Fluss und dann die wenigen Wolken in ein zartes Rosa getaucht.

 

Katharina kam auf diese Art in den Genuss, die beeindruckenden Sanddünen zu bewundern, die an den Ort Corralejo angrenzten. So weit das Auge reichte, gab es nur feinen, fast weißen Sand, durch den sich wie mit einem Filzstift gemalt die schwarze Asphaltdecke der Straße zog, auf der sie in Richtung Süden unterwegs waren.

Als sie Marina Rubicón, den Yachthafen neben Playa Blanca, erreichten, war Katharina nassgeschwitzt. Mit zitternden Knien verließ sie das Boot und war so begierig darauf, an Land zu kommen, dass sie sich nicht einmal vor der Lücke zwischen Rumpf und Anleger fürchtete.

Sie würden durch den ›bosquecillo‹ wandern, dem Wäldchen, wie diese kleine Ansammlung von Bäumen liebevoll genannt wurde, das hoch oben auf den Felsen thronte. Katharina ließ ihrer Schar ausreichend Zeit, den Ausblick auf das Meer zu genießen.

Es raubte ihr jedes Mal aufs Neue den Atem, den Blick von irgendeinem Punkt dieser riesigen Felswand aus sechshundert Metern tief auf das Meer fallen zu lassen – hinunter auf die Bucht von Famara oder hinüber zu den vorgelagerten Inseln Graciosa, Alegranza und Montaña Clara.

Katharina lenkte ihre Schritte in die steinige Fläche links vom Haus, durch die sich zwar einige Trampelpfade und wenige Pisten zogen, wo jedoch kein Mensch unterwegs war.

Nur ein paar Minuten später erreichte sie die Steilküste. Sie hatte nicht gedacht, dass Sebastians Grundstück so nah am Meer war, doch es passte zu ihm.

 

Dabei machte er Katharina immer mal wieder auf die eine oder andere besonders schöne Gesteinsformation aufmerksam, deren bizarre Formen durch die indirekte Beleuchtung und die Farbarrangements der bunten Lichter spektakulär in Szene gesetzt wurden.

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